Das Vogelschießen
------------------------
Ein Flachschießstand unweit der Gaststätte „Kreifelts“,
die Gemeindekiesgrube am heutigen Sportplatz und der wunderschön
gelegene Hochstand im Wäldchen am Ehinger Berg waren seit
alters her Schauplatz und Mittelpunkt der Schützenbrüder,
wenn um die Königswürde gerungen wurde.
Wenn wir den letztgenannten Schießplatz erwähnen, so
zieht dieses schöne Fleckchen Erde bereits 85 Jahre die Bürger
des Duisburger Südens in seinen Bann, wenn die Bruderschaft
zum Vogelschießen aufmarschiert. Man weiß sich noch
gut zu erinnern, dass vor dem Krieg der harte Knall des Schusses
bis in Hüttenheim zu hören war. Aber das waren noch Gewehre
und Munition eigener Prägung. Letztere wurde liebevoll in
Heimarbeit gefertigt. Als Gewehre standen damals sogenannte 71er
oder 98er Militärkarabiner zur Verfügung. Aus Wurzelholz,
wochenlang im Wasser gelegen, dann noch mit Nägeln kreuz und
quer durchtrieben, war das Material, aus dem der Königsvogel
gefertigt wurde.
Der alte Hochstand, nach Aussage eines alten Schützenbruders
1926 eingeweiht, war durch allerlei Umstände stark in Mitleidenschaft
gezogen. Er musste darum 1973 einem Neubau weichen. Eine terrassenförmige
Anlegung mit alten Bordsteinen und eine aus Beton gegossene Plattform
im Bereich der Gewehrhalterungen sind somit eine Barriere gegen
den ständig niedergehenden Sand, der früher stets in
Massen bewegt werden musste.
Weit über 150 t Schlacke wurden im Bereich des Schießplatzes
verarbeitet, um bei nassem Wetter trockenen Fußes bestehen
zu können.
Mittlerweile wurde der Bereich der rundum befindlichen Sanderhebungen
mit Eisenbahnschwellen (inzwischen durch Betonplatten ersetzt)
versehen, um auch hier erfolgreich den Dünensand zurückzuhalten.
Es soll noch vermerkt sein, das sich der Schießstand auf
einer vorgeschichtlichen Wanderdüne befindet, bei der Funde
auf eine frühe Besiedlung vor einigen Tausend Jahren hinweisen.