Anhand einer Brustplatte des Königssilber wird das Gründungsjahr
der Bruderschaft wie folgt angenommen. Die Inschrift lautet:
„Löbliche Bruderschaft Sub Patrocinio S Dionysiy et S Sebastiani
zu Mündelheim, von den Nachbahren aufgerichtet 1712“.
Wenn auch das Satzungswerk der Bruderschaft von 1906 nicht näher
auf die kirchliche Bindung eingeht, so kann die Verwurzelung mit der
katholischen Kirche, die geschichtlich belegt ist, nicht angezweifelt
werden. Im Protokollbuch gibt es Eintragungen, die diese Tatsache auch
bekräftigen.
Weitere Akten oder Dokumente, die etwas über die Gründung oder
das Bruderschaftsleben aus jener Zeit aussagen, sind vorhanden. Doch
weiss die Geschichte zu berichten, dass sich schon im 13. und 14. Jahrhundert
die Bruderschaften u. a. mit der Nachbarschaftshilfe befassten.
Bei Krankheiten, Tod oder häuslicher Not half man sich so gut es
eben ging. Die ständigen kriegerischen Handlungen, mit denen das
Rheinland heimgesucht wurde, zogen auch lichtscheues Gesindel oder Banden
an. Hier haben sich formell viele Bruderschaften mit Erfolg zur Wehr
gesetzt, um Hab und Gut zu schützen. Im Jahre 1829 wurde seitens
der hiesigen Bruderschaft eine Kranken- und Sterbelade errichtet, die
die wirtschaftliche Not lindern sollte. So wurde den kranken Mitgliedern
finanziell geholfen, oder um im Todesfall mit einer einmaligen Geldzuwendung
den Familien ein würdiges Begräbnis zu gestatten. Ein Statut
der sogenannten Sebastini Kranken- und Sterbelade, vom damaligen Landrat
von Lasberg genehmigt und wegen seiner vorbildlichen Ausgewogenheit dem
Bürgermeister zu Kaiserswerth weiter empfohlen, sorgte für
die korrekte Führung dieser lobenswerten Einrichtung. Diese Lade
wurde von einem 5köpfigen Direktorium kontrolliert und verwaltet.
Um ein Verschulden der Bruderschaft abzuwenden, wurde die Krankengeldzahlung
im Jahre 1906 eingestellt, wobei das Sterbegeld noch bis in die Anfänge
der siebziger Jahre gezahlt wurde.
Die Kirche ist im Besitz von zwei Statuen, die auf den Schutzpatron der
Bruderschaft hinweisen.
Eine Figur aus Holz, 75 cm hoch, um 1500.
Die zweite Figur, Holz gefasst, 119 cm hoch, stammt aus dem 18.
Jahrhundert.
1895 wird der 1. Vorsitzende zum ersten Mal in den Unterlagen genannt.
Es war der Hauptlehrer an der Mündelheimer Schule, Johann van de
Sandt, der dieses Amt im genannten Jahr an Heinrich Leick, ebenfalls
Hauptlehrer, abtrat. Dieser führte die Bruderschaft 38 Jahre lang.
Aufbau und Aktivitäten der Bruderschaft:
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Der geschäftsführende Vorstand besteht aus folgenden Personen:
Dem 1. Brudermeister, dem 2. Brudermeister als Vertreter, dem 1. Geschäftsführer,
dem 2. Geschäftsführer als Vertreter, dem 1. Schatzmeister,
dem 2. Schatzmeister als Vertreter, zwei Beisitzer.
Der erweiterte Vorstand:
Dem Präses der Bruderschaft, dem Ehrenbrudermeister, dem General,
dem Leiter der Schießsportabteilung, dem Ausschussvorsitzenden
für das Königsschießen, dem Zeugwart und die Kompanieführer.
Die Bruderschaft gliedert sich in elf Formationen:
1. Kompanie, Offizierscorps, 71er Kompanie, Jägerkompanie, Hubertuskompanie,
Kompanie Ehingen, die Frauengruppe „Artemis“, die Diana Kompanie,
Antoniuskompanie sowie die Jung- und Schülerschützen.